Ausleitungsverfahren

„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt hat, da hat sie schädliche Stoffe angehäuft. Ist die Natur nicht imstande, diese selbst auszuleeren, so muss der Arzt an dieser Stelle eine künstliche Öffnung machen, um ihr zu Hilfe zu eilen“.

(von Paracelsus 1493-1541)

 

 

Ausleitungsverfahren 

Die alten Ärzte wie Hippokrates und Paracelsus heilten Krankheiten indem sie die Selbstheilungskräfte ihrer Patienten aktivierten. Sie gingen davon aus, dass ein Mensch erkrankt, wenn seine Körpersäfte fehlerhaft zusammengesetzt, vergiftet und verschlackt sind. Um diesen Zustand zu beheben,  leiteten sie die schädigenden Ablagerungen ihres Patienten aus dessen Körper aus. Dieser Betrachtungsweise liegt das Verständniss um die Aktivierung des "inneren Arztes" zu Grunde, die jedes Lebewesen in sich trägt.

 

Die Ausleitungsverfahren, welche ich in meiner Praxis anwende sind:

 

Aderlass nach der heiligen Hildegard

Der einfache Aderlass hilft gerade dort, wo man heute meint, schwere  Medikamente einsetzen zu müssen. Er ist eine der wirksamsten Methoden gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten. Richtig durchgeführt, reinigt er den Körper und das Blut von seinen Giften, die besonders bei chronischen Krankheiten die Heilung blockieren. Weiterhin wirkt er entzündungshemmend,  hormonregulierend, krampflösend, blutdrucksenkend und vieles mehr. In der Praxis wird der Aderlass gemäß des Mondkalenders durchgeführt.

 

Schröpfen

Das Schröpfen ist über 5000 Jahre alt und in vielen Kulturkreisen bekannt. Ein sterilisiertes Schröpfglas wird dabei auf die Haut gesetzt und in ihrem Inneren ein Unterdruck erzeugt. Traditionell geschieht dies durch ein kurzes Anzünden des Glases, kurz vor dem Aufsetzten.  Beim blutigem Schröpfen wird die Haut vorher angeritzt, wobei es dann durch das Schröpfen zu einer Endstauung des Gewebes kommt. Der Patient fühlt sich nach der Behandlung vom Schmerz befreit und erleichtert. 

Beim „trockenen“ Schröpfen kommt es an dieser Stelle zu einer verstärkten Durchblutung und einem Bluterguss. Die Abwehrmechanismen des Körpers werden dadurch angeregt, eine Heilung setzt ein. Je nach Befund und Konstitution wird das blutige oder trockene Schröpfen gewählt.

Man kann die Schröpfköpfe auch auf bestimmte Organreflexzonen aufsetzen und damit Organfunktionen nachhaltig beeinflussen.

 

Indikationen für das Schröpfen: 

Asthma bronchiale

Asthma cardiale

Schulter – und Nackenschmerzen

Bluthochdruck

Gastritis

 

Blutegeltherapie

Der Blutegel ist ein braunschwarzes, ca 5 cm langes wurmartiges Tier und wird heute für medizinische Zwecke in Farmen gezüchtet. Der Biß des Egels ist steril, wirkt entstauend und entzündungshemmend. Das gleichzeitig abgesonderte Hirudin des Egels wirkt gerinnungs-und entzündungshemmend. Früher wateten die Menschen mit hochgekrempelten Hosenbeinen durch Tümpel um sich von den heilsamen kleinen Saugern beißen zu lassen.

 

Folgende Anwendungsgebiete sind in der Erfahrungsheilkunde bekannt:

  • Gefäßerkrankungen:
    Venenentzündungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Thrombosen, Ulcus cruris, Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlußkrankheit, Schlaganfälle, Angina pectoris, Herzinfarkt, Makro- und Mikroangiopathie bei Diabetes mellitus
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates:
    Wirbelsäulenbeschwerden, Myalgien, Ischialgien, Bandscheibenvorfälle, Arthrosen, rheumatoide Arthritis, Weichteilrheumatismus, Tendinosen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserrisse, Hämatome, Neuralgien, Narbenbeschwerden, Spannungskopfschmerz
  • Weitere Erkrankungen:
    Migräne, Dysmenorrhoe, Wadenkrämpfe, Tinnitus, Schwindel, Panaritien, Furunkel, Abszesse, Glaukom, Iritis, Mittelohrentzündung

 

Die Blutegeltherapie darf nicht angewendet werden bei:

Blutgerinnungsstörungen, Immunschwäche bzw. Therapie mit Immunsuppressiva, krankhaft veränderte oder schlecht durchblutete Haut, Anämie, Allergie gegen das Blutegelsekret, Neigung zur Kelloidbildung, Schwangerschaft.

Mögliche Nebenwirkungen (äußerst selten) die nach einer Blutegeltherapie auftreten können, sind:

Lokalreaktion (jucken wie ein Mückenstich), Kreislaufreaktionen, Narbenbildung, Entstehung von Hämatomen, Lymphknotenschwellungen evtl. mit Fieber, übermäßige oder zu lange anhaltende Nachblutung, allergische Reaktionen, Wundheilungsstörungen, Wundinfektionen.